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KUSO 09

VON BACH BIS BARTOK 

Eduard Kutrowatz, Klavier 

Edgar Unterkirchner, Saxophon

HEIMSPIEL

Vor großem Publikum betraten am vergangenen Samstag Pianist Eduard Kutrowatz und Saxophonist Edgar Unterkirchner in der Stiftskirche musikalisches Neuland. Obwohl beide Künstler für ihre Experimentierfreudigkeit und musikalische Offenheit bekannt sind, war dieses Projekt mit teils geistlicher Musik von Bach eine Herausforderung – haftet dem Klang des Saxophons doch immer auch ein bisschen der Geruch nach Bar oder Metrostation an. Das Ergebnis dieser Kooperation war allerdings keine leicht hingespielte „Verjazzung“, sondern eine kompositorische Erweiterung der Originale. Die formale Klarheit und der harmonische Reichtum der Musik von Bach gab Edgar Unterkirchner die Basis für seine einfühlsamen „Kommentare“, die nie selbstherrlich den Solisten hervorkehrten, sondern die Intimität des kultivierten Klangs dem Original und dem Zusammenspiel mit dem Klavier unterordnete. Erfrischend neu erschien die gelungene Bearbeitung von Stücken Bartoks, die fast aus der Feder des Komponisten selbst hätte stammen können. Die pianistischen Qualitäten von Eduard Kutrowatz, der im Kultursommer auch schon als heimisch gilt und hier bereits vermisst wurde, brauchen ja nicht neu beschrieben werden. Ein Heimspiel muss nicht immer gut ausgehen. Wenn allerdings Eduard Kutrowatz und Edgar Unterkirchner dazu antreten, weiß man, dass das Spiel zwar nicht risikolos ist, aber überlegen gewonnen wird!

Robert Gritsch

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