

KUSO 15
BLASMUSIK TRIFFT CELLO
Junge Bläserphilharmonie Kärnten I Martin Rummel, Solocello
Leitung: Daniel Weinberger






KBV-Fotos/Copyright Christoph Glantschnig
Schlusskonzert des KUSO: Ende gut, alles gut!
Im wahrsten Sinne des Wortes schloss der Kultursommer seinen Konzertreigen am vergangenen Samstag mit Pauken und Trompeten – und vielem mehr. Sowohl für die jungen MusikerInnen als auch für das zahlreich erschienene Publikum war es goldrichtig, die „Junge Bläserphilharmonie Kärnten“ unter Daniel Weinberger einzuladen. Dabei erwies sich der kurzerhand zum „Musiksalon“ umfunktionierte Speisesaal des Konvikts akustisch und räumlich als idealer Aufführungsort, in dem die schlanken Säulen nicht sonderlich störend wirkten.
Im ersten Teil des Konzerts stand Friedrich Guldas Konzert für Violoncello und Blasorchester aus 1981 auf dem Programm. Für den grenzenlosen Meister aller Genres am Klavier gab es keine Tabus, und so wirkt das Werk wie ein befreiender Blick auf die Musik aus einer höheren Perspektive. Der Cellist Martin Rummel – neuerdings Rektor der Anton Bruckner Privatuniversität Linz – hat es selbst sichtlich genossen, das anspruchsvolle Werk mit der kammermusikalisch besetzten Bläserphilharmonie aufzuführen. Die perfekt von Daniel Weinberger einstudierten Bläser harmonierten mit dem renommierten Solisten, der heuer als bereits vierter Cellist das Publikum begeisterte, gleichermaßen in idyllischen wie heftigen Szenen.
Nach der Pause betrat die Junge Bläserphilharmonie in voller Besetzung die Bühne und zeigte mit mehreren symphonischen Werken, dass sie mit herkömmlicher Blasmusik nur mehr wenig gemein hat. Das fast 60-köpfige Orchester erreichte unter Daniel Weiberger eine Klanghomogenität, die durch keinerlei Unsicherheit getrübt wurde, sei es bei der Uraufführung von A. R. Stevensons „Anniversary“ oder in A. Reeds „Pulcinello-Ouverture“ und K. Houbens „Lake oft he moon“. Die symphonische Bearbeitung des Kärntnerlieds „I tua wohl“ verbreitete Titanic-Stimmung, bevor schließlich „Thriller“ (Rod Temperton/M. Jackson) mit dem Soloflötisten Kevin Seah elektrisierenden Schauer verströmte. E. Humperdincks „Abendgebet“ rundete als Zugabe ein großartiges Konzert ab, das auch zuversichtlich machte, weil es zeigte, wozu die Jugend fähig ist. Für das Konzert und den Kultusommer insgesamt gilt also nicht nur Ende gut sondern alles gut!
Robert Gritsch




Fotos/Copyright Josef Barth