

KUSO 05
Neue Klänge auf dem Instrument des Jahres 2021
Das jüngste Konzert des Kultursommers war wieder einmal ein Beweis für das Bestreben der Organisatoren, das künstlerische Angebot immer wieder zu erweitern. Dass zum ersten Mal eine Hammond-Orgel in der Stiftskirche erklang, ist Barbara Dennerlein zu danken, die ihre Programme teils auf den örtlichen Pfeifenorgeln und teils auf einer Hammond-Orgel spielt. Schon im ersten auf der Stiftsorgel konzertierten Teil stand der Blues im Vordergrund, wobei die Künstlerin wie eine One-Woman-Band agierte. Die flinken Füße setzten mit dem Pedal das Fundament, während die linke Hand am ersten Manual die Harmonien und die rechte am zweiten und dritten Manual die Melodien und reichen Improvisationen ausführte – das Ganze noch kombiniert mit einer abwechslungsreichen Registrierung. Wirkten die Interpretationen auf der Stiftsorgel noch schaumgebremst, so war es mit den ersten Tönen auf der Hammond-Orgel mit klassischer Zurückhaltung vorbei. Hier zeigte sich, wo Dennerleins musikalische Heimat war. Zwischen Boogie und Tango verschonte sie keine Richtung mit ihrer virtuosen Improvisationsgabe. Dank Übertragung auf eine große Leinwand konnte man ihre Hände und die faszinierende Fußarbeit in Großaufnahme mitverfolgen. Nicht nur das Publikum war begeistert, auch die Künstlerin freute sich über ihr erstes Konzert nach der Coronapause an diesem schönen Ort. Und am Ende gab es vom Publikum Standing Ovations für eine außergewöhnlich interessante Klangartistin von Weltruf. Robert Gritsch



